„Chancen und Risiken der Integration von Flüchtlingen in Deutschland"
mit dem Integrationsbeauftragten der Bayerischen Staatregierung MdL Martin Neumeyer am Freitag, den 11.03.2016 an der Staatlichen Berufsschule II in Straubing
„Wir müssen über die Integration von Flüchtlingen in Deutschland reden- und zwar ohne Angst und ohne Träumereien."
Mit diesen etwas abgewandelten Worten aus der Berliner Rede 2000 des damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau brachte der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung MdL Martin Neumeyer sein Statement zu einer gelungenen Integration von Flüchtlingen vor 60 Auszubildenden der Mathias-v.-Flurl-Schule auf den Punkt.
Zum Beginn der Veranstaltung wurden die Anwesenden mit einem Video-und Audiobeitrag zur Flüchtlingsdebatte eingestimmt, bevor OStD Werner Kiese die teilnehmenden Klassen und Herrn MdL Neumeyer aus Abensberg begrüßen konnte.
Seit diesem Schuljahr, so der Schulleiter, werden an der Kaufmännischen Berufsschule drei Klassen mit Asylsuchenden unterrichtet. Diese Tatsache stellt nicht nur für den alltäglichen Schulalltag eine Herausforderung dar, sondern bringt auch die durchaus kontrovers geführte gesellschaftliche Diskussion direkt in den Unterricht. Bezugnehmend auf die Schülerplakate u.a. mit Risiken und Chancen einer Integration, die im Raum ausgestellt wurden, betonte OStD Kiese die Wichtigkeit eines solchen Projektes, vor allem die erfreuliche Gelegenheit direkt mit dem von der bayerischen Regierung bestellten Politiker für Integration zu diskutieren.
Anschaulich und voller Elan gelang es dann auch dem Gastredner seinen Zuhörern einen Einblick in den komplexen Sachverhalt der derzeitigen Flüchtlingspolitik zu geben. Beginnend mit seiner großen Sorge über einen möglichen Rechtsruck bei den drei anstehenden Landtagswahlen am Sonntag und einer Medienschelte über die Berichterstattung der Kölner Silvesterereignisse, der anschließenden Schilderung von konkreten Erlebnissen auf seinen Dienstreisen zu den aktuellen Brennpunkten in Mazedonien und Griechenland, skizzierte der Politiker die Auslöser der Flucht in Syrien und Afghanistan. Trotz aller Bedenken und kommender Anstrengungen, sieht der Integrationsbeauftragte der Bayerischen Staatregierung das Ankommen von Menschen aus Ländern, die unter Bürgerkrieg und Diktatoren leiden, als Chance für unser Land. Deutschland geht es wirtschaftlich gut und ist auch finanziell in der Lage diese Herausforderung zu stemmen. Vor allem Bayern leistet dazu einen vorbildlichen Beitrag Integration wird gelingen, wenn die Menschen die nötigen Sprachkenntnisse erwerben, Zugang zu allen Bildungsangeboten und Arbeitsplätzen erhalten. Auch wenn die Flüchtlinge in Friedenszeiten wieder heimkehren sollten, so nehmen sie doch Bildung und demokratische Werte aus Deutschland mit. Zum Schluss appellierte MdL Neumeyer an die Berufsschüler diese demokratischen Werte, wie Gleichberechtigung von Mann und Frau oder Meinungs-bzw. Religionsfreiheit zu verteidigen und die Integration als lebenslangen Prozess positiv anzunehmen.
Die Möglichkeit Fragen an den Integrationsbeauftragten zu stellen, wurde am Ende des ersten Mathias-v.-Flurl-Talks reichlich genutzt.