Als die Klasse diesen Satz am Anfang des Schuljahres von den Lehrkräften hörte, hätte ein Großteil der SchülerInnen glücklicher nicht sein können. Nach der tollen Abschlussfahrt nach Nordirland und Irland im März, haben wir uns sehr gefreut, noch einmal als Klassengemeinschaft eine Reise zu unternehmen, bevor sich die Wege der meisten trennen würden.
Die Dynamik und Harmonie in unserer Klasse war seit Beginn der Ausbildung immer außergewöhnlich gut, was sich auch nicht geändert hat, als zu Beginn der 12. Jahrgangsstufe die SchülerInnen der a-Klasse zu uns gestoßen sind. Somit denke ich, dass wir eine Klasse sind, mit der ein solches Projekt gut durchführbar ist, was ich nicht für selbstverständlich halte. Als uns jedoch gesagt wurde, dass die Planung und Durchführung der Fahrt nicht alles an Arbeit sein würde, sondern der eigentliche Kern des Projekts die Erstellung eines Lernvideos zum Thema „Planung einer ein- bzw. mehrtägigen Städtereise nach Straubing bzw. London” ist, war ich persönlich am Anfang etwas skeptisch. „Wir? Ein echtes Video drehen? Welches auch noch zu Lehrzwecken für die folgenden Tourismusklassen geeignet sein soll?” Ich war mir nicht ganz sicher, inwiefern wir das schaffen konnten bzw. wie brauchbar das Endergebnis sein würde, noch dazu in so kurzer Zeit. Als wir dann zum ersten Mal in der Klasse besprochen haben, wie wir das Projekt angehen könnten, in welche Arbeitsgruppen sich die Klasse unterteilen könnte und wer welche Erfahrungen und Talente mitbrachte, begann mir der Gedanke zu gefallen und ich war recht schnell zuversichtlich, dass wir durchaus in der Lage sein würden, ein vorzeigbares Ergebnis abzuliefern.
Schnell wurde klar, dass wir uns zunächst in 3 große Gruppen unterteilen würden. Die Gruppe, die für die Erstellung des Lernvideos zuständig sein würde, und die beiden Gruppen, die die Tagesfahrt nach Straubing planen und durchführen bzw. die Städtereise nach London planen würden. Hierbei durfte jeder frei nach seinen Interessen, Vorlieben und Talenten entscheiden, welcher Gruppe er sich gerne anschließen wollte. Dies hielt ich für sehr sinnvoll, da man besser arbeitet, wenn man sich für sein Projekt interessiert uns sich dafür begeistern kann was man tut.
Die Zusammenarbeit innerhalb der Arbeitsgruppen, aber auch zwischen den einzelnen Gruppen und die Kommunikation mit den Projektleitungen empfand ich während der kompletten Planung des Projekts als durchweg positiv, angenehm und harmonisch. Hatte eine Gruppe einmal Probleme, Fragen oder konnte Hilfe gebrauchen, hielt die Klasse zu jeder Zeit zusammen und stemmte alle Hindernisse gemeinsam.
Meinen besonderen Respekt möchte ich der Gruppe aussprechen, die für die Erstellung des Lernvideos verantwortlich war. Ich finde, dass das Ergebnis, das in so kurzer Zeit erarbeitet wurde, bemerkenswert ist und sich auf jeden Fall eignet, den künftigen Tourismusklassen zu helfen, sich einen ersten Überblick über die Planung von Städtereisen zu verschaffen. Dies hat auch das positive Feedback der Klasse, die das Vergnügen hatte, das Endprodukt zu sehen, bestätigt. Aber auch die Projektleitungen hatten zu jeder Zeit sowohl den Fortschritt des gesamten Projekts, aber auch die Arbeitsschritte, Problemchen und Hürden der Einzelgruppen im Blick, und standen jedem mit einem offenen Ohr als Ansprechpartner unterstützend zur Verfügung. Auch als bei der Durchführung der Fahrt nach London einige unvorhergesehene “Zwischenfälle” passierten, scheuten sie sich nicht davor, Verantwortung zu übernehmen.
Bei der Durchführung unserer geplanten Städtereise vor Ort konnten wir – gemessen an der kurzen Zeit unseres Aufenthalts – einen großen Teil der bekanntesten Sehenswürdigkeiten und Highlights der Stadt sehen. Sicher hätte man die Tage etwas weniger straff planen können, allerdings wollen die meisten Reisenden ja auf kürzeste Zeit so viel wie möglich erleben und nehmen dadurch ein wenig Stress gerne in Kauf. Besonders der Besuch der Messe WTM – World Travel Market London – hat sich terminlich angeboten und stellte die perfekte Gelegenheit dar, sich hinsichtlich des internationalen Tourismusmarktes auf den neuesten Stand zu bringen.
Die Fahrt nach London war, abgesehen von den erwähnten Problemen, ein voller Erfolg. Trotz, oder vielleicht gerade weil nicht immer alles vollkommen glatt lief. Somit zeigte sich, dass bei der Durchführung von Gruppenreisen jederzeit unerwartete Dinge passieren können und ich denke, dies war uns allen im Nachhinein eine Lehre, auf solche Vorkommnisse in Zukunft vorbereitet zu sein und im Zweifelsfall schnell und kompetent zu reagieren. Sei es, für einzelne Reiseteilnehmer spontan Flüge umzubuchen oder sich im Vorfeld eingehender mit Zahlungsformalitäten in Restaurants zu informieren. In Zukunft und besonders im Beruf werden wir darauf vorbereitet sein, dass nicht immer alles nach Plan läuft. Dadurch, dass wir die Fahrt nicht nur selbst geplant, sondern auch durchgeführt haben, konnten wir eine Städtereise, die wir so auch im Berufsleben planen und verkaufen, auch einmal aus der Perspektive der Kunden erleben. Somit sind wir, meiner Meinung nach, noch sensibler geworden für die Planung von Details und können nun einen direkten Zusammenhang von Theorie und Praxis herstellen.
Trotz der “Pleiten, Pech und Pannen” blieb die Stimmung in der Gruppe immer positiv und der Spaß kam nie zu kurz. Auch die negativen Überraschungen, wie z. B. die Zimmer ohne Bad im Hostel, hat die Gruppe am Ende mit Humor genommen und sich die Stimmung nicht vermiesen lassen.
Am Ende lässt sich sagen, dass das Projekt „Erstellung eines Lernvideos für eine ein- bzw. mehrtägige Städtereise am Beispiel Straubing/London” eine spannende, abwechslungsreiche und erlebnisreiche Projektarbeit war, bei der besonders auch die Durchführung der Fahrt ein Highlight war, das für ein Vielfaches an Motivation bzgl. der Arbeitsmoral der Klasse TK 12 gesorgt hat.
Teresa Kartmann, TK 12