Wie es mittlerweile schon eine gute Tradition ist, erhielten auch im Schuljahr 2017/18 die beiden 10. Klassen der Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten vom Geschäftsleiter des Amtsgerichts, Herrn Franz Liebl, wieder kompetent und anschaulich einen umfassenden Überblick über die bayerische Justiz.
Ausgehend vom Prinzip der Gewaltenteilung zeigte Herr Liebl die Stellung der Amtsgerichte im System der Gerichtsbarkeit auf.
Das Amtsgericht Straubing gehört zu den größeren Amtsgerichten. Deshalb sind hier alle Abteilungen vertreten, z.B. auch das Insolvenzgericht. Anhand vieler Beispiele aus der Praxis erhielten die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in das breit gefächerte Aufgabenfeld der einzelnen Gerichte.
So ist das Betreuungsgericht beispielsweise für die rund 70 -100 Berufsbetreuer, oft Rechtsanwälte oder Steuerberater, und die ehrenamtlichen Betreuer, meist nahe Verwandte, in Straubing zuständig.
Das Vollstreckungsgericht dient der Durchsetzung von Ansprüchen, z.B. durch Gehaltspfändungen. Zur Zeit schlagen die Probleme mit den sog. „Reichsbürgern“, die den deutschen Staat nicht anerkennen, auf die Arbeit der Gerichtsvollzieher durch.
Diese und noch viele weitere Beispiele zeigen eindrucksvoll die Vielfalt der Aufgaben eines Amtsgerichts, die die Probleme, die beim Zusammenleben von Menschen entstehen können, widerspiegelt.
So bietet die Justiz auch eine Vielzahl von Berufen, vom Richter über den Rechtsanwalt und Rechtsanwaltsfachangestellten bis zu Bewährungshelfern und Justizangestellten. Herr Liebl stellte Eingangsvoraussetzungen und Aufgaben dar und zeigte so den Schülerinnen und Schülern interessante berufliche Perspektiven auf.
Sehr geehrter Herr Liebl, vielen Dank dafür, dass Sie uns wieder einen so interessanten und informativen Einblick in die Aufgaben der Justiz gewährt haben. Wir freuen uns sehr über die gute Zusammenarbeit!
Ingrid Vandieken, StDin