An zwei Mittwochen machten sich die Auszubildenden zur/zum Rechtsanwaltsfachangestellten auf den Weg, sich über die bayerische Justiz zu erkundigen. Praktisch, dass der Weg zum in der unmittelbaren Nachbarschaft gelegenen Amtsgericht Straubing keine 200 Meter betrug.
Dort angekommen und im Anschluss an die notwendigen Sicherheitskontrollen wurden wir von Herrn Franz Liebl, Geschäftsleiter des Amtsgerichts Straubing, freundlich in Empfang genommen und in einen der Sitzungssäle geführt.
Durch zahlreiche lebensnahe Beispiele verständlich informierte Herr Liebl im kleinen Sitzungssaal zunächst über den Aufbau der Gerichte, insbesondere jenen des Amtsgerichts. Die Schüler erhielten einen detaillierten Einblick in das Zivil- und Strafgericht sowie den dritten Bereich der Familiensachen und der freiwilligen Gerichtsbarkeit als zentrale Bereiche eines Amtsgerichts. Die daraus erwachsenden Aufgaben sind zahlreich. Ein kleiner Auszug: Das Amtsgericht Straubing bearbeitet in diesen drei Bereichen Zivilprozess-, Familien-, Straf- und Bußgeldsachen sowie Zwangsvollstreckungs-, Nachlass-, Betreuungs-, Vormundschafts-, Insolvenz-, Grundbuch- und Registersachen.
Die zudem vorgestellten Entscheidungsträger (wie zum Beispiel Richter oder Rechtspfleger) und ausführenden bzw. unterstützenden Personen (wie beispielsweise Urkundsbeamte, Gerichtsvollzieher oder Justizwachtmeister) bildeten einen eleganten Übergang zu einem ebenso interessant dargestellten Thema: Die Berufe der Bayerischen Justiz: Neben den obengenannten lag der Fokus vor allem auf den attraktiven Berufen des Justizangestellten und des Justizfachwirts. Diese beiden Berufsgruppen wirken im Rahmen von sogenannten Serviceeinheiten, welche sich aus 3 bis 5 Personen bilden, zusammen. Schon der Aufgabenbereich ließ die Bedeutung und die Verantwortung dieser Serviceeinheiten – und damit der beiden Berufsgruppen – deutlich hervortreten: Neben der Register- und Protokollführung gehören auch die Aktenführung, die Auskunftserteilung, die Zusammenarbeit mit Polizei, Justizvollzugsanstalt, Rechtsanwälten und Notaren sowie die Kooperation mit Richtern, Staatsanwälten und Rechtspflegern zu den Tätigkeiten. Einige Tätigkeiten ähneln sehr stark dem Aufgabenfeld einer Rechtsanwaltsfachangestellten, so dass auch für diese Berufsgruppe nach erfolgreichem Berufsabschluss eine sehr gute Beschäftigungsmöglichkeit beim Amtsgericht besteht, so der Referent. Dahingehend erhielten die Schüler einen kurzen Überblick über den Ablauf der Ausbildung zum Justizfachwirt. Abschließend zeigte ein kurzer Film zusammenfassend die wichtigsten Informationen zu den Berufen in der bayerischen Justiz.
Im Anschluss konnten die Schülerinnen und Schüler noch Fragen stellen und die Vielfalt der Aufgabenbereiche bayerischer Amtsgerichte mit dem Referenten diskutieren.
Wir, die Schülerinnen und Schüler ebenso wie die Lehrkräfte Frau Vandieken und Herr Hollweck, möchten uns bei Herrn Liebl herzlich für den informativen und interessanten Vortrag bedanken. Es war bereichernd, durch eine so kompetente und erfahrene Person wie Sie Einblick in die Bayerische Justiz zu erhalten.