Justiz – was ist das eigentlich? Was hat ein Amtsgericht alles zu tun? Welche Streitfälle werden vor den ordentlichen und besonderen Gerichten entschieden? Welche Aufgaben nehmen Justizfachangestellte bei Gerichten und Staatsanwaltschaften wahr? Beamter – ist das heute noch ein zeitgemäßer Beruf?
Auf diese und viele weitere Fragen erhielten die angehenden Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten der Klassen RE 10a/b, anlässlich ihres Besuches beim Amtsgericht Straubing am 26.11.2015 und 02.12.2015, fundierte Antworten vom Geschäftsleiter des Amtsgerichtes Herrn Franz Liebl.
Gleich zu Beginn seines spannenden und hochinformativen Vortrages beleuchtete der Referent das Thema Justiz von vielen Seiten und zeigte, wie vielfältig tatsächlich die Aufgaben der Gerichte, insbesondere die eines Amtsgerichtes, sind. Herr Liebl betonte, dass die große Zahl der rechtlichen Beziehungen, die durch das Zusammenleben der Menschen in der Gesellschaft bestehen oder entstehen können, in den Aufgaben, die an einem Amtsgericht erledigt werden, ihren Niederschlag findet. Herr Liebl skizzierte insbesondere aus der Sicht eines Geschäftsleiters sehr ausführlich das breit gefächerte Aufgabengebiet eines Amtsgerichtes. So bearbeitet das Amtsgericht Straubing als Eingangsgericht Zivilprozess-, Familien-, Straf- und Bußgeldsachen sowie Zwangsvollstreckungs-, Nachlass-, Betreuungs-, Vormundschafts-, Insolvenz-, Grundbuch- und Registersachen. In der Justiz gibt es eine Vielzahl attraktiver und interessanter Berufe, so der Referent. Als Beispiele nannte Herr Liebl vor allem die Berufsfelder Justizfachwirte und –angestellte. So erledigen Justizangestellte insbesondere organisatorische und verwaltende Büroarbeiten bei Gerichten und Staatsanwaltschaften, verwalten Akten, berechnen Fristen, erledigen den Schriftverkehr und beglaubigen Schriftstücke. In Serviceeinheiten wickeln sie zudem den Parteiverkehr mit Bürger/innen ab. Diese Tätigkeiten ähneln sehr stark dem Aufgabenfeld einer Rechtsanwaltsfachangestellten, so dass auch für diese Berufsgruppe nach erfolgreichem Berufsabschluss eine sehr gute Beschäftigungsmöglichkeit beim Amtsgericht besteht, so der Referent.
Im Anschluss konnten die Schülerinnen und Schüler noch Fragen stellen und die Vielfalt der Aufgabenbereiche bayerischer Amtsgerichte mit dem Referenten diskutieren. So toll informiert sollte auch bei den anstehenden Lernsituationen des bürgerlichen Rechts dieses komplexe Thema keine Probleme mehr darstellen.
Lieber Franz, ich möchte mich bei dir auch im Namen der Schülerinnen und Schüler ganz herzlich für deine begeisternde Präsentation bedanken. Wir freuen uns alle schon auf deinen nächsten Vortrag. Danke.
Wolfgang Boiger, StD