Wie kann zukünftig Lernen gelingen?
Welche Rahmenbedingungen muss es dafür geben?
Wie verändert sich dabei die Lehrerrolle?
Welche Möglichkeiten bieten digitale Medien und künstliche Intelligenz für das individuelle Lernen?
Fragen über Fragen, mit denen sich die Seminargruppe Wirtschaft auseinandersetzte. Denn es scheint in vielen Klassenzimmern immer bedeutender zu werden, weniger traditionellen Klassenunterricht anzubieten als viel mehr differenzierten Wissenserwerb zu organisieren, individualisiertes Üben zu ermöglichen und die Wissensanwendung auf unterschiedlichen Niveaustufen anzubieten. Dabei rücken kompetenzorientiertes und individualisiertes Lernen und Lehren in den Mittelpunkt. Damit verändert sich nicht nur die Lehrerrolle immer mehr hin zum Moderator und Helfer, sondern auch die Anforderungen an die Rahmenbedingungen. Klassenzimmer benötigen vielseitige, flexibel einsetzbare Ausstattungsmerkmale, die je nach Bedarf genutzt werden können. Aber auch die Lehrerzimmer und die entsprechenden Vorbereitungs- und Besprechungsräume erfordern eine andere Ausstattung.
Auf Einladung von Frau Dr. Sabrina Kufner vom Leitungsteam der didaktischen Innovationslabore der Universität Passau reiste die Seminargruppe Wirtschaft gespannt zur Besichtigung der dort entwickelten und umgesetzten Räume an. Mit einem sehr interessanten Input-Vortrag über die Entstehung der Labore und des dahinterliegenden Konzepts entwickelte sich ein reger Austausch in der Teilnehmergruppe. Die konkrete Umsetzung des Projekts im Zentrum für Lehrkräftebildung und Fachdidaktik konnten die Anwesenden selbst begutachten und sich ebenso inspirieren lassen. Vielfältige Ideen zur räumlichen Gestaltung von Klassenräumen, Lehrkräftezimmern, Audio- und Videostudio, MakerSpace mit unterschiedlichen Präsentations- und Visualisierungsvarianten, flexibel veränderbaren Möblierungsvorschlägen und abtrennbaren Besprechungsecken beeindruckten die Gäste sehr.
Für die Seminargruppe war dieser Besuch eine wunderbare Gelegenheit aktuelle didaktische Erkenntnisse mit konkreten praktischen Umsetzungsmöglichkeiten kennenzulernen. Bei der Rückfahrt nach Straubing blieb jedoch die Frage offen, wie schnell können Schulen auf diese gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse reagieren? Es wurde diskutiert, welche Aspekte im Schulalltag eine große Erleichterung wären, welche dringend notwendig sind und was davon evtl. auch auf einen späteren Zeitpunkt verlagert werden könnte. Einig war man sich dabei jedoch auch, dass eine vollständige Realisierung schwierig ist, aber vielleicht ein gewisser Teil davon. 😊
Daniela Maierhofer