Qualitätsmanagement im Gesundheitssektor stellt einen wesentlichen Lehrplaninhalt der 12. Jahrgangsstufe der Fachklasse für Gesundheitskaufleute dar. Daher freute sich StR Michael Hien ganz besonders, die Leiterin des Qualitätsmanagements am Klinikum St. Elisabeth in Straubing, Dagmar Alzinger, zu einem Praxisvortrag an der Mathias-von-Flurl-Schule begrüßen zu dürfen.
Das Klinikum St. Elisabeth gehört zu den Vorreitern im Bereich Qualitätsmanagement. Frau Alzinger zeigte auf, dass dies auch nötig sei, da in Zukunft davon auszugehen ist, dass vor allem die medizinische Ergebnisqualität noch stärker vom Gesetzgeber betrachtet werden wird. Dies wird zur Konsequenz haben, dass es Zu- bzw. Abschläge für gute bzw. schlechte medizinische Qualität gibt. Zudem werden die Ergebnisse der Qualitätsüberprüfung Basis sein für die Krankenhausplanung. Erbringt eine bestimmte Abteilung schlechte Leistungen wird sie geschlossen.
Zertifizierungen sind für große Krankenhäuser mittlerweile Standard. In Straubing geschieht dies im Rahmen der Richtlinie nach DIN-EN-ISO 9001: 2015. Diese Zertifizierungen sind in vielen Bereichen noch freiwillig, könnten aber in Zukunft verpflichtend werden. Dabei sind eben jene Häuser im Vorteil, die dieses Qualitätsinstrument bereits jetzt rege nutzen. Für das Klinikum St. Elisabeth ist dies nicht nur Pflichtaufgabe, sondern eine Chance interne Prozesse jährlich zu überprüfen. Diese Chance gilt es auch zu nutzen, bedeutet eine externe Evaluation doch einen großen Aufwand. Über einen Zeitraum von drei Tagen sind drei Auditoren im Haus unterwegs, die nach einem festgelegten Katalog alle Bereiche bewerten.
Alle Abteilungen und Fachrichtungen sind durch strenge gesetzliche Vorgaben dem Qualitätsmanagement unterworfen. Einer der wesentlichen Aufgaben besteht im Moment darin, Indikatoren für die Messung der Qualität medizinischer Behandlungen zu entwickeln. Hier ist der Standort Straubing als Gründungsmitglied der Benchmarkinginitiativen QKK und IQ in einer Vorreiterposition.
Immer wichtiger wird ein strukturiertes und intensives Beschwerdemanagementsystem. Jede eingehende Beschwerde wird dokumentiert und auch bearbeitet. Dies wird ergänzt durch eine fortlaufende Patientenbefragung, eine Mitarbeiterbefragung im 3-Jahres-Turnus und themenbezogene Befragungen. Die erhobenen Daten werden mittels einer Software ausgewertet und innerhalb von zwei Tagen bearbeitet.
Frau Alzinger sieht das Qualitätsmanagement in seiner Bedeutung weiter wachsen. Dies liegt vor allem an den gesetzlichen und politischen Anforderungen. Dies bietet für die angehenden Gesundheitskaufleute ein interessantes, zukunftsträchtiges potentielles Betätigungsfeld.
Zum Klinikum St. Elisabeth:
Das Klinikum St. Elisabeth in Straubing gehört zum Krankenhausverbund der Barmherzigen Brüder Bayern (insgesamt fünf Standorte) und versorgt mit 450 Planbetten jährlich rund 27000 stationäre Patienten. Zudem kümmern sich die 1400 Mitarbeiter noch um 55000 ambulante Patienten, sowie 25000 Notfallpatienten. Neben den 16 medizinischen Fachabteilungen spielt das Medizinische Versorgungszentrum eine wesentliche Rolle im Krankenhausalltag.
Das Bild zeigt die Leiterin Qualitätsmanagement am Klinikum St. Elisabeth, Frau Dagmar Alzinger (2.v.r.) mit Lehrkraft StR Michael Hien (1.v.r.) sowie den Klassensprechern der GK12 (Fachklasse für Gesundheitskaufleute), Nadja Kayser und Tim Burger (v.l.).
Michael Hien, StR