Auch in diesem Schuljahr konnten wir im Rahmen unserer fachspezifischen Vortragsreihen einen renommierten Referenten an unserer Mathias-von-Flurl-Schule begrüßen.
Herr Dr. Andreas Detterbeck, Fachzahnarzt für Kieferorthopädie, zeigte in ganz eindrucksvoller Weise, wie breit das Behandlungsspektrum der Kieferorthopädie ist. „Wie entwickelt sich der menschliche Schädel und das Gesichtswachstum?” „Wann kommt welcher Zahn und welche Wechselgebissphasen unterscheidet man?” „Was ist ein gesundes Kindergebiss?” Diese Fragen stellte der sympathische Referent gleich zu Beginn seines Vortrages an die Schülerinnen und Schüler der ZFA 10b, ZFA 11a und RE 10a.
Untermauert von zahlreichen Fotos und Grafiken sowie Modellen lieferte Herr Dr. Detterbeck Einblicke in die verschiedenen Behandlungsmethoden und beantwortete die Frage, wann man mit einer kieferorthopädischen Behandlung beginnen sollte. „Eine pauschale Antwort auf diese Frage ist nicht möglich. Die Kieferorthopädie muss immer eine individuelle Sichtweise auf den Patienten haben, beispielsweise können besonders schwere Fälle bereits im Babyalter behandelt werden”, so der Fachzahnarzt. Spätestens zu Beginn der zweiten Wechselgebissphase, mit ca. 10 Jahren, sollte allerdings eine kieferorthopädische Konsultation stattfinden.
Weiter stellte der Referent Behandlungsoptionen für Patienten vor. Er verdeutlichte, dass man in der Kieferorthopädie die kieferorthopädische Zahnregulierung bei Kindern und Jugendlichen sowie die bei Erwachsenen unterscheidet. Zum Einsatz kommen dabei verschiedene Techniken und Apparaturen, u. a. herausnehmbare oder festsitzende Zahnspangen (z. B. Brackets aus Metall) sowie durchsichtige Zahnschienen, sogenannte „Aligner”. Diese werden mittels 3D-Druck im praxiseigenen Labor selbst hergestellt.
Besonders aufmerksam verfolgten die Schülerinnen und Schüler die Ausführungen des Referenten zu den verschiedenen kieferorthopädischen Krankheitsbildern und deren Therapie.
Herr Dr. Andreas Detterbeck veranschaulichte anhand von Bildern und Röntgenaufnahmen, dass manche Fehlbildungen des Gebisses Folge abweichender Entwicklungen der Kiefer sind und teilweise bereits im Milchgebiss auftreten. In diesem Zusammenhang betonte der Arzt, dass Zahnfehlstellungen oft auf angeborene Störungen, Vererbung oder Umwelteinflüsse zurückzuführen sind – häufig werden diese in der frühen Kindheit durch falsches Verhalten wie übermäßiges Nuckeln am Schnuller oder am Daumen erworben. Dabei wird der noch wachsende Kiefer durch den „Störer” zwischen den Zähnen verformt.
Der Fachzahnarzt beendete seinen interessanten, mit anschaulichen Bildern belegten Vortrag mit einer „take-home-message”: „Nicht zu spät zum KFO, nur wenn die Fehlstellung und die Fehlfunktion des Kiefers sehr früh erkannt und korrigiert wird, hat der Körper die Chance, sich normal zu entwickeln.”
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Herrn Dr. Andreas Detterbeck, auch im Namen unseres Schulleiters OStD Werner Kiese und natürlich auch aller anwesenden Schülerinnen und Schüler, für seinen hochinformativen Vortrag. Sie haben uns alle mit Ihrem großen Fachwissen, der lebendigen und anschaulichen Vortragsweise und Ihrer freundlichen und sympathischen Art in Ihren Bann gezogen. Danke, wir freuen uns schon wieder auf ein nächstes Mal.