Vor Kurzem besuchte die Klasse TFA 11a mit den Lehrkräften Frau Dr. Lettner und Herrn Ludwig Leibl die Anubis-Tierbestattungen in Lauf a. d. Pegnitz.
Anubis war in der ägyptischen Mythologie der Gott, der die Verstorbenen auf ihrem Weg ins Totenreich begleitete. Zudem war er der treue Wächter ihrer Grabstätten. Im alten Ägypten hatten die Tiere einen hohen Stellenwert, da sie als Verbindung zur göttlichen Sphäre galten. So war es nur natürlich, Tiere auch würdig zu bestatten. So wie der ägyptische Gott die Toten begleitete, möchte auch Anubis-Tierbestattungen die Besitzer von Haustieren beim Abschied von ihren verstorbenen Lieblingen begleiten.
Bei der Ankunft wurden wir sogleich von Herrn Roland Merker, dem Gründer und Inhaber der Firma, persönlich empfangen. Zum Einstieg hielt dieser eine Präsentation, die die Bedeutung von Anubis, die Firmengeschichte sowie den Unterschied zwischen der herkömmlichen Tierkörperbeseitigung und der Einäscherung beinhaltete. So wird bei der Tierkörperbeseitigung der Tierkörper zu Tiermehl oder Tierfett verarbeitet und als Energieträger genutzt, während bei der Einäscherung der Tierkörper vollständig verbrannt wird.
Anschließend wurde der Ablauf der Einäscherung näher erläutert: Das verstorbene Tier wird in einen Einäscherungsbeutel gepackt und zur Identifizierung wird dieser mit den persönlichen Daten des Tieres und des Tierhalters versehen. Bei Einzeleinäscherungen wird zusätzlich ein Schamottstein mit einer persönlichen Identifikationsnummer beigelegt, der der Einäscherung standhält. In einem Kühlraum wird der Tierkörper gekühlt bis zum Kremierungstermin. Die Einäscherung findet schließlich bei 900 – 1000°C statt und kann je nach Größe des Tieres ein bis drei Stunden dauern. Daraufhin wird die Asche, je nach Wunsch des Tierbesitzers mit der Hand grob gemahlen oder fein gemahlen. Die Asche kann in eine Urne oder in einem Medaillon nach Wahl aufbewahrt werden oder sogar zu einem Diamanten verarbeitet werden.
Zudem führte Herr Merker aus, dass Anubis einen virtuellen Friedhof anbietet, wo man eine Seite von seinem Liebling erstellen und virtuelle Kerzen anzünden kann. Ein Forum ermöglicht den Kummeraustausch von trauernden Besitzern.
Anschließend folgte eine Führung durch Anubis, was einen näheren Einblick in die Arbeit des Unternehmens gestattete. So sah die Klasse den Urnenversandraum, den Hygieneraum, der das Tiefkühlhaus beinhaltete, sowie den Raum des Abschieds. Hier können Besitzer über einen Monitor die Einäscherung ihres Tieres mitverfolgen, es so bis zum Ende begleiten und sich verabschieden.
Auch die Klasse durfte eine Einäscherung im Krematorium miterleben.
Anschließend wurde der Tierfriedhof „Himmelgarten” besucht, ein denkmalgeschützter, über 500 Jahre alter, kulturhistorischer Schlossgarten. Hier haben die Tierbesitzer unter anderem die Möglichkeit, eine Grabstelle für Ihren „Liebling” zu mieten. Allerdings wird der Tierfriedhof Anfang nächsten Jahres geschlossen werden, da durch die Einäscherungen die Zahlen der leiblichen Bestattungen deutlich nach unten gingen.
Zum Abschluss der Veranstaltung wurden bei einem Mittagessen die gesammelten Eindrücke und Erfahrungen in gemeinsamen Gesprächen ausgetauscht.