Bischof Dr. Rudolf Voderholzer verleiht fünf Referendaren des Seminars Kath. Religion an der Mathias-von-Flurl-Schule die Missio Canonica
Im Rahmen eines feierlichen Pontifikalamtes erteilte Bischof Voderholzer insgesamt 30 Referendarinnen und Referendaren an weiterführenden Schulen die Missio Canonica. Darunter befanden sich fünf Referendare, die an der Mathias-von-Flurl-Schule das Seminar Kath. Religionslehre im vergangenen Schuljahr besuchten.
Die Missio Canonica ist die offizielle kirchliche Lehrerlaubnis zur Ausübung des Religionsunterrichtes. Die Referendare gelobten gemeinsam: “Wir versprechen vor dem dreifaltigen Gott und der Kirche, den uns anvertrauten Menschen durch unser Handeln und Tun das Evangelium zu verkünden und ihnen Begleiter zu sein auf ihrem Weg ins Leben”.
Am Festtag des Apostels Thomas bezog sich Bischof Rudolf Voderholzer in seiner Predigt auf den Heiligen, der gemeinhin als der “ungläubige” Thomas und als Patron der Zweifler bekannt ist. Damit, so der Bischof, werde man ihm aber nicht gerecht, denn Thomas sei erst einmal nicht so sehr der Zweifler als vielmehr derjenige, der sich zu fragen traut. Im Abendmahlsaal will er genau wissen, was Jesus mit seinen geheimnisvollen Abschiedsworten meint und fragt nach: “Herr, wir wissen nicht wohin du gehst, wie sollen wir da den Weg kennen?” Dadurch bekämen wir die wunderbaren Worte Jesus geschenkt, der auf die Frage erwidert: “Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich” (Joh 14, 5-6). Thomas, erklärt Bischof Rudolf Voderholzer, ermutigt die Menschen somit, unseren Verstand zu gebrauchen und nachzufragen auch bei Glaubensthemen, wenn wir etwas noch nicht richtig verstanden haben: “Und so finde ich, ist der Apostel ein wunderbarer Patron nicht nur für die Lehrkräfte, sondern auch für die Schüler. Darum müsste es gehen, im Religionsunterricht zu kritischen Zeitgenossen herangebildet zu werden”, so Bischof Dr. Rudolf Voderholzer an die Referendare gerichtet.
Die Corona-Beschränkungen seien für die Kirche und auch das Bildungswesen existentiell bedrohlich gewesen, erklärte der Bischof. Er wisse von vielen Lehrerinnen und Lehrern, die sich “wirklich reingehängt haben, um den Kindern und Jugendlichen trotz allem etwas zu vermitteln und sie nicht zu Hauptverlierern der Corona-Pandemie werden zu lassen”. Und weiter: “Danke, danke auch für alle Bemühungen, den Religionsunterricht, der vermutlich nicht von allen für systemrelevant gehalten wird, wichtig zu nehmen. Wir sind vielleicht nicht systemrelevant. Wir sind mehr: wir sind lebensrelevant, existenzrelevant”, erklärt der Bischof in seiner Predigt.
StD Hans-Peter Adam