„Der Mensch wird im Blick auf Gott groß und frei!"
Am Freitag, den 22. Juni erhielten fünf Referendare aus dem Seminar Kath. Religion Straubing die „Missio Canonica” aus der Hand des Regensburger Bischofs Dr. Rudolf Voderholzer. In einem zuvor gefeierten Pontifikalgottesdienst in der Pfarrkirche St. Markus zu Waldetzenberg bekannte der Oberhirte in seiner Predigt, dass er ein Fan des Tagesheiligen Thomas Morus ist. Der humanistisch gebildete Jurist stieg unter dem englischen König Heinrich VIII. zum höchsten Amt in England, zum Lordkanzler auf.
Er bewundert diesen außerordentlichen Mann, der in Kontakt mit den gebildeten Humanisten seiner Zeit, wie Erasmus von Rotterdam stand, vor allem auch wegen seiner Gewissensschärfe und Glaubenstreue. Auf Grund der kirchenfeindlichen Politik des Königs legte er 1532 sein Amt nieder und wurde am 06. Juli 1535 wegen angeblichen Hochverrats zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Thomas Morus, so der Oberhirte, kann den neuangehenden Religionslehrkräften gerade in unserer Zeit ein Vorbild sein. Seine Kunst humanistische Werte nicht in Konkurrenz zum Gottesglauben zu vermitteln, ist mehr denn je gefragt. „Gott steht nicht in Konkurrenz zum Menschen. Gott ist vielmehr der Grund der menschlichen Freiheit und Würde!” Jungen Menschen, dies zu vermitteln und sie religiös sprachfähig werden zu lassen, ist Aufgabe des Religionsunterrichts. In tief und vernünftig geführten Diskussionen mit den Schülern und im Lehrerkollegium kann dies gelingen. Die angehenden Religionslehrkräfte sollten sich diesen stellen und so immer mehr ihr Fach Katholische Religion als Lieblingsfach entdecken.
StD Hans-Peter Adam