Wir, Verena Loibl und Laura Pflaum, blicken auf ein erfahrungsreiches Jahr im Rahmen des Studienseminars für das Fach Katholische Religionslehre an der Mathias-von-Flurl- Schule in Straubing zurück. Unser Seminarlehrer, Herr Adam, begleitete uns seit Februar 2017 und unterstützte uns bei unseren „ersten Schritten“ als katholische Religionslehrkräfte. Neben rechtlichen Regulierungen und fachdidaktischen sowie pädagogischen Inhalten, war es vor allem der zwischenmenschliche Austausch im Seminar, der uns sowohl fachlich als auch menschlich weiterbrachte und uns auf unsere Aufgabe als Religionslehrkräfte vorbereite.
Bis zu den Osterferien 2017 hospitierten wir in den Religionsstunden von Herrn Adam und anderen Lehrkräften an der kaufmännischen Berufsschule und konnten so erste Erfahrungen für die Ausgestaltung von Religionsunterricht sammeln. Nach diesen „Trockenübungen“ übernahmen wir dann unsere ersten eigenen Klassen. Schnell erkannten wir, dass sich der Religionsunterricht und damit auch die Vorbereitung der Stunden stark von unseren Erstfächern, Wirtschaft und Pädagogik-Psychologie, unterschied: Während in diesen Bereichen immer ein klares Ziel am Ende der Unterrichtseinheiten maßgebend ist, lebt der Religionsunterricht von der Subjektivität der Schülerinnen und Schüler. Religiöses Lernen bedeutet demnach ganzheitliches Lernen, fördert und fordert idealerweise die Reflexionsfähigkeit der Schüler und ihre begründete Positionierung im Kontext religiöser Fragestellungen. Für uns ergab sich damit die herausfordernde Aufgabe, den Religionsunterricht nach diesen Zieldimensionen zu gestalten. Dies gelang uns mal mehr, mal weniger erfolgreich: mal verloren wir uns in Basteleien oder kreativen Tafelbildern, mal brachten wir die Bibel mit ins Klassenzimmer oder starteten impulsive Diskussionsrunden. Durch die Begleitung von Herrn Adam lernten wir, wie man didaktisch-sinvoll aus dem Pool an Methoden wählt und diese für alle zielgerichtet einsetzt.
Ganzheitliches Lernen wurde auch im Seminar selbst groß geschrieben: Neben den Seminarsitzungen, Unterrichtsbesuchen und Feedbackgesprächen, durften wir auch an den Vorbereitungen einer Ausstellung zum Thema „Asyl ist Menschenrecht“ teilhaben und zusammen mit der Berufsintegrationsklasse die KZ-Gedenkstätte in Flossenbürg besuchen.
Wir haben uns im Seminar sehr wohlgefühlt und verabschieden uns daher mit einem weinenden Auge von unserer Seminarlehrkraft Herr Adam. Gleichzeitig freuen wir uns über den erfolgreichen Abschluss unserer Lehrprobe im Fach katholische Religionslehre und darauf, das Gelernte in unserem weiteren beruflichen Werdegang anzuwenden und auszubauen.
Wir bedanken uns bei Herrn Adam für das lehrreiche Jahr und die gute Zusammenarbeit!
StRefin Laura Pflaum