Im Rahmen des Toleranzprojektes „Wenn Mauern fallen“ organisierte und finanzierte die SMV eine Fahrt zum Deutsch-Deutschen Museum in Mödlareuth. Dieses kleine Dorf, auch „Little Berlin“ genannt, befindet sich an der bayerisch-thüringischen Grenze nahe der oberfränkischen Stadt Hof. Ein kleiner Bach, der mitten durch das 50-Einwohner-Dorf fließt, bildete nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges die Demarkationslinie zwischen Mödlareuth-Ost in der sowjetischen und Mödlareuth-West in der amerikanischen Besatzungszone. Mit Gründung der beiden deutschen Staaten 1949 gehörte Mödlareuth-Ost zur DDR während Mödlareuth-West der BRD zugeordnet wurde. In der folgenden Zeit des Kalten Krieges befand sich Ost-Mödlareuth im 500m-Schutzstreifen, dem sensibelsten Bereich der DDR-Grenzsicherung. Selbst Grüßen oder Winken über die Mauer hinweg von Ost nach West war verboten.
In einer bewegenden Präsentation, welche die Umstände des Lebens im Grenzgebiet deutlich widerspiegelte, einem interessanten Kurzfilm sowie der anschließenden Führung durch das Freigelände des Museums wurden den Schülerinnen und Schülern nicht nur die Grenzanlage mit Mauer, Stacheldraht, Minen und Selbstschussanlagen gezeigt, sondern auch die politschen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und alltagsgeschichtlichen Aspekte dieser Teilung auf beeindruckende Weise näher gebracht.
Die SMV bedankt sich bei den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern für ihr Interesse und den reibungslosen Verlauf dieser Exkursion.