Am Nachmittag des 15.01.2019 konnten sich die Schülerinnen und Schüler der Klassen ZFA10c und ZFA12b auf einen höchst interessanten und informativen Vortrag der Zahnärztin Gisela Sandmann freuen.
Frau Sandmann startete ihren spannenden Vortrag gleich mit der Frage: „Warum haben Sie diesen Ausbildungsberuf gewählt? Hätten Sie vielleicht lieber einen anderen Berufsweg eingeschlagen?” Fast alle Schülerinnen und Schüler meinten, sie hätten den Beruf aus Interesse ausgewählt.
Nicht so bei unserer Referentin, die auch den Beruf Zahnarzthelferin erlernt hatte. Nachdem sie das Gymnasium abgebrochen hatte, entschied ihr Vater, ebenfalls Zahnarzt, dass sie eine Ausbildung zur Zahnarzthelferin machen sollte und schickte sie auf eine entsprechende Schule. Entgegen aller Erwartungen bestand sie nach fünf Monaten Ausbildung die Prüfung und arbeitete anschließend bei ihrem Vater. Wegen des damaligen Mangels an Fortbildungsmöglichkeiten in diesem Beruf holte sie an einem staatlichen Gymnasium ihr Abitur nach und begann daraufhin in Köln ihr Zahnmedizinstudium, welches sie in Frankfurt abschloss.
Auch wenn es nicht immer einfach gewesen ist, hat Frau Sandmann doch immer an sich selbst geglaubt und ist ihren eigenen Weg gegangen. Nun ist sie bereits über 40 Jahre in ihrem Beruf tätig. Doch nicht nur in Deutschland arbeitete Frau Sandmann als Zahnärztin, sondern auch im Ausland, beispielsweise in Kolumbien oder Venezuela.
Nachdem sie viel über sich und ihren bisherigen spannenden Lebensweg erzählt hatte, durften die Schülerinnen und Schüler nun Fragen an sie stellen, die sie geduldig beantwortete, wie z. B.: Was tun, wenn man Probleme mit Kolleginnen im Praxisteam oder sogar mit dem Chef hat? Wie kann man sich weiterentwickeln, wie eigenverantwortlich im Team arbeiten? Welche Möglichkeiten hat man nach der Ausbildung? Kann man sich neue Wege suchen, in dem man sich z.B. für ein Studium entscheidet?
„Wichtig ist also, dass es „klick” macht und der Beruf gerne ausgeübt wird. Es wäre viel zu schade, wenn dieser keinen Spaß macht. Besonders die Ausbildungszeit in der Praxis sollte genutzt werden, um sich ein Bild über den Berufsalltag, seine Höhen und gelegentliche Tiefen zu machen”, so die sympathische Referentin. Wenige Ausbildungsberufe bieten so viele Möglichkeiten, sich weiter zu entwickeln wie der zur ZFA: Man steigt langsam ein, lernt sich und seine Aufgaben immer besser kennen und kann dann für sich selbst bestimmen, wohin der Weg geht. „Versäumen sie es nicht, sich berufliche Ziele zu setzen und sich dann auch dafür einzusetzen”, so Frau Sandmann.
Durch das in Deutschland bestehende duale Ausbildungssystem erhält man schon von Anfang an ein umfangreiches Wissen, welches man dann im Umgang mit Patienten anwenden kann. Denn für diese ist die ZFA eine Vertrauensperson, der sie sich oft näher fühlen als dem Zahnarzt selbst und so viel eher ihre Probleme und Sorgen eröffnen.
Frau Sandmann betonte, dass man keine zu langen Berufsunterbrechungen haben sollte, denn dann kommt man mit den zahlreichen Neuerungen nicht mehr zurecht und der Wiedereinstieg ist nur schwer oder gar nicht mehr möglich.
Unsere Referentin beendete ihren hochinteressanten, mit spannenden Beispielen belegten Vortrag mit einem Appell an die Schülerinnen und Schüler:
„Der beste Weg, Freude am Beruf zu haben, ist, sich für seine Arbeit zu interessieren und Verantwortung zu übernehmen, übrigens auch für sich selbst und sein Fortkommen.
Liebe Frau Sandmann, ich möchte mich bei Ihnen, auch im Namen der beiden Klassen ZFA 10c und 12b, nochmals ganz herzlich für ihren lebendigen und hochinformativen Vortrag bedanken. Sie haben uns mit ihrer positiven Ausstrahlung, der spannenden Vortragsweise und ihrer freundlichen und authentischen Art sehr begeistert. Als Fachbetreuer freue ich mich schon wieder auf ein nächstes Mal.
Abschließen möchte ich gerne mit einem Sprichwort: „Glücklich ist der, der gern tut, was er muss.”
Marina Prechtl (ZFA 12b), StD Wolfgang Boiger