Herr Zimmerhansl ist 55 Jahre alt und blind. Im August 1991 stellte ein Schicksalsschlag sein Leben völlig auf den Kopf. Bei einem Autounfall wurde er als Beifahrer durch die Wucht des Überschlags aus dem Auto geschleudert, wodurch er sein Augenlicht verlor. Der darauffolgende Krankenhausaufenthalt erstreckte sich über mehrere Wochen. In dieser Zeit lag er 21 Tage im Koma und wurde achtmal am Kopf operiert. In der Folge war er, nach eigener Aussage, “nur blind”.
Innerhalb eines Jahres lernte er sich mit Hilfe von Familie und Freunden sowie später auch durch das Berufsförderungswerk für Blinde an seine neuen Lebensumstände anzupassen. Er schärfte seine Sinne, konzentrierte sich auf die vielen verschiedenen Geräusche und Bewegungen und lernte den Umgang mit Langstock und Blindenschrift. Ebenso zeigte er den Schülerinnen und Schülern, dass Menschen mit Sehverlust keineswegs in der Berufswahl eingeschränkt sind. Man kann sich beispielsweise zum Telefonisten, Schriftdolmetscher, Masseur oder medizinischen Bademeister fortbilden. Mit einer allgemeinen Hochschulreife kann man sogar Jura studieren oder als Dolmetscher arbeiten.
Zum Abschluss gab Herr Zimmerhansl noch einen spannenden Einblick in den Alltag mit seiner Blindenführhündin “Zinga”. Er besitzt schon seit dem Jahr 2000 Blindenführhunde und gab wichtige Tipps im Umgang mit diesen treuen „Lebensbegleitern”. Besonderen Wert legt Herr Zimmerhansl darauf, die Hündin bei ihrer Arbeit nicht zu stören, da diese sich vollständig auf ihre Aufgabe konzentrieren muss. Deshalb sollte man Blindenführhunde nicht ansprechen oder streicheln und seinen eigenen Vierbeiner an die Leine nehmen.
Wir möchten uns an dieser Stelle noch einmal herzlich bei Herrn Zimmerhansl für den informativen und doch persönlichen Vortrag bedanken. Alle Schülerinnen und Schüler haben durch die neuen Einblicke und Erkenntnisse die Schule aufgeschlossener verlassen.
Maximilian Rentsch (TFA 11a), Tobias Raab (TFA 11a), StD Wolfgang Boiger