Die Leiterin des Qualitätsmanagements am Klinikum St. Elisabeth in Straubing, Dagmar Alzinger besuchte auf Einladung der Lehrkräfte StR Michael Hien und StD Susanne Vaitl die. Fachklasse GK 12 für Gesundheitskaufleute der Mathias-von-Flurl-Schule.
Qualitätsmanagement ist nicht nur ein wesentlicher Bestandteil des Lehrplans der 12. Klasse im Lernfeld Controlling, sondern auch ein bedeutendes Instrument innerhalb des Krankenhauses. Das Klinikum St. Elisabeth in Straubing gehört zum Krankenhausverbund der Barmherzigen Brüder Bayern (insgesamt fünf Standorte) und versorgt mit 450 Planbetten jährlich rund 25000 stationäre Patienten. Zudem kümmern sich die 1400 Mitarbeiter noch um 50000 ambulante Patienten, sowie 30000 Notfallpatienten. Neben den 16 medizinischen Fachabteilungen spielt das Medizinische Versorgungszentrum (10 Fachrichtungen) eine wesentliche Rolle im Krankenhausalltag. Dieses garantiert den direkten Übergang von ambulanten Fällen in eine stationäre Behandlung.
Alle Abteilungen und Fachrichtungen sind durch strenge gesetzliche Vorgaben dem Qualitätsmanagement unterworfen. Einer der wesentlichen Aufgaben besteht im Moment darin, Indikatoren für die Messung der Qualität medizinischer Behandlungsleisten zu entwickeln. Hier ist der Standort Straubing in einer Vorreiterposition.
Die Instrumente des Qualitätsmanagements reichen von Befragungen über Zertifizierungen bis zu Management Reviews. Das Vorgehen bestimmt dabei der bei den Schülern sehr bekannte PDCA-Zyklus nach Deming. Frau Alzinger verdeutlichte, dass ein stringenter Ablauf dieses Zyklus für erfolgreiches Qualitätsmanagement unerlässlich sei. Eine immer wichtigere Rolle spielen interne Audits, bei denen Prozesse überprüft und Verbesserungspotentiale herausgearbeitet werden.
Zertifizierungen sind für große Krankenhäuser mittlerweile Standard. In Straubing geschieht dies durch den TÜV im Rahmen der Richtlinie nach DIN-EN-ISO 9001: 2015. Darin fließen auch die Ergebnisse der kontinuierlichen Patientenbefragung ein. Nur durch passende Softwarelösungen kann diese riesige Menge an Daten verarbeitet werden. Frau Alzinger zeigte den Schülern die Ergebnisse der letzten Patientenbefragung und leitete daraus Handlungsfelder für die weitere Arbeit ab. Ein zentrales Thema in Krankenhäusern ist das Risikomanagement um bereits frühzeitig Gefahren zu erkennen und zu beseitigen.
Zum Abschluss gab Frau Alzinger einen Ausblick auf die zukünftigen Herausforderungen des Qualitätsmanagements. Durch die Entwicklung von immer detaillierteren Indikatoren wird die Vergütung der Krankenhäuser in Zukunft an die Ergebnisse geknüpft werden. Ein zweiter Schwerpunkt liegt aus ihrer Sicht im Ausbau der externen Qualitätssicherung. Zum Abschluss nutzten die Schüler die Gelegenheit Fragen zu stellen, bevor sich Frau Alzinger bis zum nächsten Schuljahr verabschiedete.
Michael Hien, StR