Missio-Verleihung 2019
Mit einem feierlichen Gottesdienst sowie der Überreichung der Urkunden erfolgte in der Waldetzenberger Pfarrkirche St. Markus die Verleihung der Missio Canonica. Heuer bekamen 46 Referendare diese kirchliche Beauftragung zur Erteilung des Religionsunterrichts.
In seiner Predigt ging Bischof Voderholzer auf das Phänomen „Glauben” in heutiger Zeit ein. „Noch nie musste man soviel glauben wie heute” stellte der Bischof einleitend fest und verwies auf die Nachrichten-und Informations-vielfalt in den Printmedien und Internet. Im Blick auf die junge Generation sprach er das gefährlich große Vertrauen in die sozialen Medien an und empfahl den angehenden Religionslehrern den Jugendlichen in diesem Kontext „größere Kritik bzw. ein Maß an Misstrauen mit auf dem Weg zu geben”. Aber auch in der Wissenschaft werde viel geglaubt, solange keine Falsifizierung vorliege. „Ja selbst im religiösen Bereich gebe es Inhalte, bei denen jeder „Rationalitätsanspruch beiseite gelassen” werde, so der Oberhirte, exemplarisch die Esoterik (Seelenwanderung, Wiedergeburt etc.) nennend.
Ebenso sprach er die vermeintliche Unvereinbarkeit von naturwissenschaftlicher Erkenntnissen und christlichem Glauben an, was für viele Menschen ein Problem sei. Die Bibel muss nicht wortwörtlich genommen werden, sie ist kein naturwissenschaftliches Auskunftsbuch. Die Heilige Schrift will uns sagen, wie wir in den Himmel, zu Gott kommen und nicht wie das Firmament entstanden ist. Wir brauchen keine Angst vor einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung haben. „Wenn die Leute kritikfähiger wären, würden sie mehr in die Kirche gehen”, appellierte Bischof Voderholzer an die jungen Lehrkräfte und verband dies mit dem Wunsch, stärkere Kritikfähigkeit auch als Basis ihrer Tätigkeit zu sehen.