Seit November 2017 kooperieren die Mathias-von-Flurl-Schule (Staatliche Berufsschule II Straubing-Bogen) und die Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg (OTH). Nachdem der Kooperationstag in den letzten beiden Schuljahren auf Grund des Pandemiegeschehens nicht durchgeführt werden konnte, freuten sich alle Beteiligten über die Neuauflage.
Michael Hien, Studienrat an der Mathias-von-Flurl-Schule in Straubing und Beauftragter für die Kooperation mit der OTH Regensburg, sieht die Absolvent/innen der Berufsschule gut gerüstet für ein Studium an einer Hochschule: „Durch die Ausbildung im Betrieb kennen die Auszubildenden die Praxis, die Berufsschule liefert die berufspraktische Theorie – und darauf können sie im Studium aufbauen.” Der Schulleiter, OStD Werner Kiese, wies auch auf die Bedeutung der allgemeinbildenden Fächer an der Berufsschule hin, insbesondere auf die berufssprachliche Förderung. Mit dem Kooperationstag an der Berufsschule wolle die Schule den Schülern die Möglichkeit geben, sich aus erster Hand über ihre Optionen der Weiterbildung und Karriere, zusätzlich zur (Weiter)qualifizierung im Beruf, zu informieren. Einen weiteren Vorteil des Kooperationstages sieht Schulleiter, Oberstudiendirektor Werner Kiese, im persönlichen Kontakt: „Für die Schülerinnen und Schüler besteht die Möglichkeit sowohl den Professor als auch die Studienberaterin in einem kleinen Rahmen fragen zu können.”
Der Beauftragte der Fakultät Betriebswirtschaftslehre, Professor Claus Koss, kam zu zwei Probevorlesungen an die Mathias-von Flurl-Schule. Bei den angehenden Bankkaufleuten referierte er zur „Bankenaufsicht in Bayern”, bei den Steuerfachangestellten der 10. Klasse zur Einnahmenüberschussrechnung und deren richtige buchhalterische Behandlung. Koss zeigte sich begeistert vom Niveau an der Berufsschule und betonte: „Vergessen Sie nicht, was Sie an der Berufsschule lernen! Sie haben dann eine gute Grundlage für das Studium”, so der auch als Steuerberater und Wirtschaftsprüfer qualifizierte Dozent. Eines seiner Beispiele: „In Schule und Betrieb lernen Sie, wie man für die Einnahmenüberschussrechnung richtig bucht – an der Hochschule vertiefen Sie die steuerrechtlichen Hintergründe und beschäftigen sich mit Spezialfällen.”
Parallel zu den Fachvorträgen stellte Kathrin Köpf von der Allgemeinen Studienberatung (ASB) der OTH Regensburg in verschiedenen Fachklassen das Studienangebot und die Zulassungsvoraussetzungen vor. Sie ging dabei vor allem auf die Möglichkeiten für Absolventen mit abgeschlossener Berufsausbildung ein. In allen Studiengängen werden für beruflich qualifizierte Bewerber Studienplätze geblockt, die unabhängig von den restlichen Studienplätzen vergeben werden. Zwei Fragen interessierten die Schüler/innen besonders: „Welche Qualifikation benötige ich für ein Hochschulstudium?” und “Wie erhalte ich einen Studienplatz?”. Die Beraterin riet, sich vertiefend zu den Infos im Kurzvortrag über die Website der Hochschule allgemein zu informieren und individuelle Beratungsangebote der ASB und der Studienfachberatung zu nutzen.
Alle Beteiligten waren sich zum Schluss einig, dass es für die Schülerinnen und Schüler einen großen Gewinn darstellt, neben den Möglichketen der beruflichen Weiterbildung auch die Option eines Studiums kennenzulernen.