Was tun, wenn plötzlich ein Hund vor’s Auto springt, eine Katze aus dem Fenster stürzt oder der Hund in eine Glasscherbe getreten ist und sich geschnitten hat?
Antworten auf diese und viele andere Notfallsituationen erhielten die Schülerinnen und Schüler der Klasse TFA 10 am letzten Mittwoch. Auf Initiative einer engagierten Schülerin referierte die Kleintierpraktikerin Frau Dr. Bruckner aus Neukirchen Hl.Blut zum spannenden Thema „Erste Hilfe bei Hund und Katze“.
Im allgemeinen Teil ihrer Ausführungen betonte die Tierärztin, wie wichtig es ist, die Patientenbesitzer dafür zu sensibilisieren, dass viele Notfälle sich vermeiden lassen, indem man mögliche Gefahrenquellen ausschließt. So sollten Hunde im Straßenverkehr grundsätzlich angeleint bleiben und Fenster nicht gekippt werden, da Katzen in ihnen hängen bleiben können und dadurch lebensgefährliche Verletzungen davontragen .Ist der Notfall aber dennoch eingetreten, muss man daran denken ,dass Tiere in dieser Situation unberechenbar sind . Deshalb steht bei der Kontaktaufnahme der Eigenschutz der (des) TFA an erster Stelle. Nach der ausreichenden Fixierung des Patienten können das Allgemeinbefinden nach dem sog. TAPS-Schema (Temperatur-Atmung-Puls-Schleimhäute) beurteilt und ggf. lebenserhaltende Maßnahmen eingeleitet werden. Die Referentin gab den Schülerinnen und Schülern viele praktische Tipps z.B. wie erkenne ich einen Notfall am Telefon, welche Hinweise für den Transport des Tieres sind für den Klienten hilfreich, welche Symptome sprechen für einen Schockzustand oder wie erfolgt die Reanimation nach dem A-B-C- Schema ?
Der spezielle Teil des Referats befasste sich im Anschluss daran mit konkreten Notfallsituationen – angefangen von den Augenverletzungen über Magendrehung und Verbrennungen bis hin zu Zeckenbissen -jeweils eindrucksvoll unterlegt mit Bildern und Beispielen. Wer Lust hatte konnte zum Schluss die künstliche Beatmung an Jaqueline, der Hunde-Dummy-Dame selbst ausprobieren!
Vielen herzlichen Dank an die sympathische und sehr fachkompetente Referentin, dass sie sich Zeit für uns genommen hat. Die angehenden Tiermedizinischen Fachangestellten sind Dank der Fülle an Informationen, die sie in dem zweistündigen Vortrag bekommen haben, sicher sehr gut gerüstet für den nächsten Notfall in der Praxis!
StD Wolfgang Boiger und Tierärztin Fr. Dr. Marion Lettner