Kreismuseum am Bogenberg besichtigt
Bei sommerlich-heißem Wetter im Freien und angenehm kühlen Temperaturen im Kreismuseum am Bogenberg konnten die interessierten Mitglieder des Vereins der Freunde und Förderer der Mathias-von-Flurl-Schule, begeisternden Erzählungen folgen. Im Anschluss daran trafen sich die anwesenden Mitglieder zur Jahreshauptversammlung im Gasthaus zur schönen Aussicht.
Vielfältige und interessante Ansichten, überwiegend aus der Landkreisregion, waren zu sehen und entsprechende Geschichten dazu von Museumsleiterin, Barbara Michal, zu hören. Scheinbar einfache Dinge, die für das bloße Auge ohne euphorische Begeisterung wahrzunehmen sind, werden durch die damit verbundenen, oft persönlichen Begebenheiten oder die Einordnung in gesellschaftliche und wirtschaftliche Zusammenhänge zu bedeutenden Zeugen und „Accessoires” der Zeit. Ganz besonders in das Bewusstsein gerückt wurde die Bedeutung des Bogener Rautenwappens als nachweislicher Vorfahre der bayerischen Rauten. Ausgehend von den Grafen von Windberg-Bogen wurden die Rauten bei den Wittelsbachern und dann im Bayerischen Staatswappen verwendet. Man beschreibe ein Wappen von Seiten des Trägers, ergänzt Barbara Michal, und weist darauf hin, dass in korrekter Form das Rautenwappen so betrachtet immer auch rechts oben mit der weißen Raute beginnt. Dass das nicht allgemein bekannt ist, zeigt das Museum auch ganz anschaulich und am Beispiel der vielen Exponate, an denen verdeutlicht wird wie die Anwendung des Rautenwappens Einkehr ins alltägliche Leben gehalten hat. Die freie Verwendungsmöglichkeit lässt zu, dass auf Lebensmittelverpackungen, Textilien, Geschirr, u.v.m. die Rauten als Markenzeichen verwendet wird. Die Wappen und die Schilde können laut Barbara Michal durchaus als Vorläufer der heutigen Logos betrachtet werden!
Sehr aufschlussreich sind den Besuchern auch die verschiedensten Formen der Mariendarstellung in den unterschiedlichen Zeitepochen erschienen. Während in der Zeit des Barock die schwangere Maria durchaus gezeigt wurde, sogar mit sichtbar dargestellten ungeborenem Jesuskind, ist sie in anderen Epochen mit entsprechenden Moralvorstellungen überwiegend vollständig verhüllt worden. Die Erzählung über die Marienstatue, die der Legende nach flussaufwärts am Bogenberg gefunden wurde, führte zu einem weiteren großen Themengebiet des Museums, der Wallfahrt.
Eine aktuell interessante Thematik greift die derzeitige Sonderausstellung „Vom Reiz der alten Dinge auf.” Der Prozess der Digitalisierung ist u.a. beispielhaft veranschaulicht. So mancher junge Besucher, bemerkt Barbara Michal augenzwinkernd, glaubt tatsächlich, dass das zum Probieren ausgestellte Telefon mit Wählscheibe nicht funktioniert, dabei ist in der Regel nur die fälschliche oder ungeduldige Handhabung ursächlich. Gerade in diesem Abschnitt der Ausstellung, dem Kommunikations- und Medienbereich, zeigt sich die Geschwindigkeit der Weiterentwicklung und Veränderung und dient als Anregung mit Schülern und jungen Auszubildende die Ausstellung zu besuchen. Wie im Flug ist die eineinhalbstündige Führung vergangen, und so manche Information dazu ist im Nachgang im Gasthaus zur schönen Aussicht noch ausgetauscht worden.
Dort widmeten sich aber die Mitglieder zunächst den Ausführungen des Vorsitzenden des Vereins, Stefan Hinsken. Sein Bericht machte deutlich, welch wertvolle Unterstützung die Schüler der Mathias-von-Flurl-Schule im abgelaufenen Berichtsjahr erfuhren. Zuschüsse zu Kosten für pädagogisch bzw. lehrplangemäß initiierten Klassenfahrten oder erlebnisorientierte Lehrfahrten, die aus eigener Tasche nicht gestemmt werden können, Honorare für Schülercoachings sind nur Beispiele dafür. Ausgaben, für die der Sachaufwand keine Verantwortung trägt, die aber doch den Schulalltag enorm bereichern und Schüler in ihrer Entwicklungsarbeit fördern. Als sehr schöne Geste wurde die Tatsache wahrgenommen, dass der Förderverein einen Schüler, der durch sein außerordentliches schulisches Engagement aufgefallen war, mit einer Auszeichnung würdigte. Stefan Hinsken dankte den Mitgliedern und vor allem der gesamten Vorstandschaft einschließlich der Schulleitung für das vorbildliche Engagement und das außerordentlich harmonische Miteinander im Sinne der Schülerinnen und Schüler. Besonders erfreulich zeigte sich auch die finanzielle Situation des Vereins, die Schriftführerin Elisabeth Zinner in Vertretung für den Schatzmeister, Christian Hollweck, darlegte. Die Kassenprüfer, Ingrid Vandieken und Johann Meister, bestätigten die sehr korrekte Kassenführung. Hinsken wies, den offiziellen Teil abschließend, darauf hin, dass der Verein für die nächste Zeit bereits viel vorhabe, sich auf neue Mitglieder freue und für diese als Vereinsaktivität auch schon Betriebsführungen geplant seien.
Für die vorbildliche Vereinsarbeit ist zwar die gesamte Vorstandschaft zuständig, der Vorsitzende spielt hierbei jedoch die zentrale und zuvorderst aktive Rolle. Dies deutlich zu machen und sowohl dem gesamten Team der Vorstandschaft sowie vor allem dem Vorsitzenden Stefan Hinsken großen Dank auszusprechen war dem zweiten Vorsitzenden, Ernst Krinner, und der stellvertretenden Schulleiterin, Silvia Obermeier-Fenzl, ein großes Anliegen. Die nächsten 10 Jahre sollte es mit dieser Vorstandschaft perfekt weiterlaufen, so Ernst Krinners nachvollziehbare Aufforderung. In gemütlicher Runde ließen alle anwesenden Mitglieder den erfolgreichen Vereinsabend ausklingen.
Silvia Obermeier-Fenzl