Am 03.03.2020 besuchten wir, die Klasse GK 12a, zusammen mit der Klasse IN 11a und den Lehrkräften StR Michael Hien und OStRin Diana Krautzig das ehemalige Konzentrationslager Flossenbürg. Die Fahrt dauerte ca. 2 Stunden, so dass wir gegen 10:15 Uhr in Flossenbürg eintrafen. Nachdem wir ausgestiegen waren, schauten wir uns zunächst etwas um, betraten dann das Gelände und warteten auf unseren Guide Frau Ina Kummer (von Beruf Krankenschwester).
Nach dem Empfang durch Frau Kummer erklärte sie uns unter anderem, wo die Baracken der Häftlinge standen, wie viele Leute im Konzentrationslager eingesperrt wurden und unter welch unmenschlichen Umständen sie dort leben mussten. Tatsächlich kann man auf den ersten Blick nicht sofort erkennen, wo das eigentliche Lager war, denn von dem ehemaligen Arbeitslager sind nur noch wenige Gebäude und die Gedenkstätte erhalten.
Frau Kummer berichtete uns, dass die Häftlinge anfangs nur aus Deutschland und später hauptsächlich aus dem Osten kamen. Anschließend führte sie uns über den früheren Appellplatz in ein Gebäude, in dem wir einen großen Duschraum vorfanden. Sie erzählte uns, dass die Häftlinge, sobald sie in dem von starkstromumzäunten Gelände angekommen waren, eine Komplettrasur über sich ergehen lassen mussten und danach abwechselnd mit heißem und kaltem Wasser aus Feuerwehrschläuchen abgeduscht wurden. Einige bereits vorab geschwächte Menschen überlebten diese Quälerei nicht. Danach wurde den Häftlingen eine Zahl zugeteilt. Nur noch die zugeordnete Nummer zählte – der Name existierte ab hier nicht mehr. Man verlor spätestens jetzt seine komplette Identität. Ihre dünne Häftlingskleidung, die nur aus Hemd, Hose, einer Mütze und Holzschlappen bestand, bekamen die Menschen im Anschluss.
Heute dient der Ort als Gedenkstätte und soll an das massenhafte Sterben und die Grausamkeit des Naziregimes erinnern. Auf dem Friedhof, den man angelegt hat, wurden ein paar Jahre später die zahlreichen Verstorbenen der Todesmärsche begraben und ihnen so ein Ort der letzten Ruhe gewährt.
Nach der Führung hatten wir noch Zeit selbst auf Erkundungstour zu gehen, um uns die Ausstellung oder einen Kurzfilm mit Zeitzeugen anzuschauen. Im Film wurde das Todeslager noch einmal aus der Sicht der Häftlinge geschildert. Um 12:30 Uhr machten wir noch eine kurze Mittagspause in dem ehemaligen SS-Casino, das zu einem Bildungszentrum mit Restaurant umgebaut wurde. Danach gingen wir bedrückt in Richtung Busse zurück und fuhren mit der Erkenntnis wieder nach Straubing zurück, dass sich so etwas Schreckliches niemals und nirgendwo auf der Welt jemals wiederholen darf. In Straubing kamen wir schließlich gegen 15:30 Uhr an und ein emotional bewegender wie auch informativer Tag ging zu Ende.
Marco Broll, GK 12a