Ausbildung, Karriere, Rente – von dieser Vorstellung muss man sich verabschieden. In einer Arbeitswelt, die ständigem Wandel unterworfen ist, werden Weiterbildungen immer wichtiger. Das ist auch den angehenden Kaufleuten für Büromanagement bewusst, die sich vielfach – oftmals bereits in der 11. Jahrgangsstufe – bei ihren Lehrkräften über bestehende Optionen erkundigen. Grund genug, sich eine Expertin an die Seite zu holen und die war mit Frau Laura Hlawatsch, Leiterin des Weiterbildungsbereichs der Hans Lindner Stiftung in Arnstorf, schnell gefunden.
Kontakt zur Hans Lindner Stiftung besteht nämlich bereits seit mehreren Jahren über die regelmäßige Teilnahme der auslaufenden Berufsfachschule für Kaufmännische Assistenten, jetzt E-Business Schule, am Existenzgründerwettbewerb der Stiftung „Ideen machen Schule“. Gerne kam dementsprechend Frau Hlawatsch der Einladung nach, beim letzten Abschlussjahrgang der BFS sowie den Klassen 12a und 12b der Kaufleute für Büromanagement jeweils einen 45-minütigen Vortrag zum Thema „Weiterbildungsmöglichkeiten nach der Ausbildung“ zu halten.
Nach einführenden Worten zur Geschichte sowie den Aufgabenbereichen der Hans Lindner Stiftung und Hans Lindner Regionalförderung AG & Co.KG gab die Referentin einen Überblick über das hauseigene Weiterbildungsangebot, verwies in diesem Zusammenhang aber auch auf die enge Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer. Die Hans Lindner Stiftung möchte unter anderem Weiterbildungen als Veranstalter in die Region holen, für deren Abschluss die IHK im Anschluss die Prüfung abnimmt. „Die wohnortnahe Weiterbildung liegt uns am Herzen“, so Laura Hlawatsch. Als konkretes Beispiel wird der Lehrgang „Ausbildung der Ausbilder (IHK)“ – umgangssprachlich als „Ausbilderschein“ bezeichnet – genannt, der berufsbegleitend absolviert werden kann. Dies ist eine der gängigsten Weiterbildungen von Absolventinnen und Absolventen einer Erstausbildung und stieß ebenfalls bei den anwesenden Schülerinnen und Schülern auf reges Interesse.
Attraktiv vor allem für zukünftige Führungskräfte kleiner und mittlerer Unternehmen ist die Weiterbildung zum „Zertifizierten Betriebswirt“ (THD), die in Kooperation mit der Technischen Hochschule Deggendorf modulbasiert angeboten wird. „Die Modulinhalte werden selbstverständlich angepasst, wenn sich veränderte Anforderungsprofile in der Wirtschaft abzeichnen. Aktuell wurden die Themen „Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit“ sowie „Projektmanagement“ aufgenommen“, führt Frau Hlawatsch weiter aus. Die mit dem Hochschulzertifikat erworbenen 40 ECTS-Punkte können bei einem sich anschließenden Studium sogar angerechnet werden.
Attraktive Angebote? Unbestritten! Kostenlos? Leider nein! Aber auch hier gibt die Referentin wertvolle Informationen zu unterschiedlichen Möglichkeiten der Kostenübernahme bzw. -aufteilung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber, zur BaföG-Förderung und nennt die richtigen Ansprechpartner im Unternehmen für die Anbahnung einer Weiterbildung. An überzeugenden Argumenten im Gespräch mit den direkten Vorgesetzten oder der Personalleitung sollte es nicht mangeln. Denn zum einen ist eine Weiterbildung per se schon durch den „bunten“ Teilnehmerkreis bestens geeignet, um den eigenen Horizont zu erweitern und neue Eindrücke zu sammeln. Zum anderen verbessert sie das Qualifikationsprofil, was unweigerlich zu erweiterten beruflichen Perspektiven mit vielfältigen Aufstiegschancen führt.
Ob eine Weiterbildung direkt im Anschluss an eine berufliche Erstausbildung absolviert wird oder erst nach einigen Jahren des Sammelns von Berufserfahrung bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Viel wichtiger erscheint die Erkenntnis: Ausbildung ist keine Einbahnstraße! Und wer sich regelmäßig über Weiterbildungen informieren möchte, kann dies über www.dahoam-in-niederbayern.de, dem Infoportal der Hans Lindner Stiftung für die Region Niederbayern. So bleibt man immer auf dem Laufenden.
Wir danken Frau Hlawatsch ganz herzlich für den Besuch an der Mathias-von-Flurl-Schule und die kompetente Leitung der Veranstaltungen. Die zahlreichen Nachfragen seitens der teilnehmenden Schülerinnen und Schüler bestätigen die Relevanz des Themas. Dementsprechend positiv war auch das Feedback der Auszubildenden im Nachgang des Vortrags. Viele sahen sich in ihren Weiterbildungsbestrebungen bestärkt, für andere waren die Ausführungen eine Art Initialzündung, um sich mit der Materie näher auseinanderzusetzen.
Gerne laden wir Frau Hlawatsch auch für den nächsten Abschlussjahrgang im kommenden Schuljahr wieder ein. Bis dahin halten wir uns an das Zitat des US-amerikanischen Erfinders und Automobilpioniers Henry Ford: „Jeder der aufhört zu lernen, ist alt, mag er zwanzig oder achtzig Jahre zählen. Jeder, der weiterlernt, ist jung, mag er zwanzig oder achtzig Jahre alt sein.“