Qualitätsmanagement ist ein fortlaufender Prozess – das ist sicher nichts Neues. Das bedeutet aber auch, dass es trotz konkreter, klar definierter Planungen sowohl kurz-, mittel wie auch längerfristig immer wieder Denkanstöße, Motivation, Inspiration und fachlichen Input bedarf, um optimal weiterarbeiten und die gesteckten Ziele erreichen zu können. Der Pädagogische Tag als Start in das jeweils neue Schuljahr scheint uns als Fixpunkt für diese Arbeit und Überlegungen immer wieder ein gut gewählter Zeitpunkt zu sein. Einige Stunden „am Stück“ kann das Kollegium hierbei gemeinsam an den Jahreszielen feilen, die Aktionspläne entsprechend ausrichten und vor allem auch an entsprechenden Maßnahmen arbeiten.
Als Maßnahme zum Ziel der individuellen Förderung ist im Schulentwicklungsprogramm – insbesondere im Abschnitt der Aktionspläne – die Anwendung differenzierter Unterrichtsmaterialien / Übungsaufgaben festgehalten. Dazu bedarf es viel Erarbeitungsaufwand und vor allem auch Know-How.
So starteten wir am Pädagogischen Tag vor Schuljahresbeginn nach der Begrüßung durch unseren Schulleiter, OStD Werner Kiese, und QmbS-Teamleiter OStR Hans-Peter Detterbeck, der auch die Moderation übernahm, mit dem Input-Referat „Haus der Individuellen Förderung“, erarbeitet und erläutert von unseren Kolleginnen StRin Daniel Maierhofer und OStRin Susanne Vaitl.
Praktische Umsetzungsbeispiele zeigten uns in anschaulicher und bestens nachvollziehbarer Weise die Kolleginnen OStRin Ingeborg Hack, OStRin Susanne Sigl und StRin Daniela Höfl. Dann ging es selbst ans Werk. Nach der unterstützenden Einführung arbeiteten die Lehrkräfte in Teams weiter, um für ihren Fachbereich und Unterricht zugeschnittene und differenzierende Übungsaufgaben zu entwickeln – mit Erfolg wie sich nach getaner Arbeit erwies.
Schulleitung und Kollegen belohnten die gut nachvollziehbaren Ausführungen mit großem Applaus und symbolischem Danke-Präsent.
1,5 Stunden des Tages waren zum Ende getaner Arbeit der Lehrergesundheit (zugehörig zu unseren weiteren Ziels des guten Schulklimas) gewidmet. Physiotherapeutin Katrin Zwickl versuchte in einem „Anti-Stress-Workshop“ Lehrern das Handwerkszeug mitzugeben, belastenden Situationen im Schulalltag auszugleichen. Maßnahmen zum Erhalt der körperlichen Fitness und des Ausgleichs in kleinen Schritten sind hierbei bereits hilfreich.
So gestärkt konnte der Unterrichtsalltag am nächsten Tag beginnen und Lehrer wie Schüler – hoffentlich – davon profitieren, vor allem nachhaltig durch das ganze Schuljahr. Umsetzungsarbeit ist letztendlich das Entscheidende an der Qualitätsentwicklung.
Damit auch das gelingt, ist es an unsere Schule üblich, dass in jeder Sitzung der Stand des Qualitätsmanagments reflektiert wird, ein geplanter Austausch stattfindet und das QmbS-Team jederzeit auch aktiv beratend zur Seite steht und Anregungen gibt. Das QmbS-Team, zu der übrigens auch der Schulleiter und die Schulleiter-Stellvertreterin gehören und in jeder Sitzung dabei sind, plant zudem selbst eine Jahres-Agenda.
Da jeder Einzelne unseres Teams kreativ, vorausschauend, ehrgeizig, kollegial-fürsorglich und vor allem schülerfokussiert ist, ist die Agenda-Liste meist am Schuljahresanfang schon sehr lang, unsere Protokolle beeindruckend. Vieles wird rasch bearbeitet, Vieles kommt wieder hinzu. Das Team ist jedoch in der Zwischenzeit so eingespielt, dass in unseren wöchentlichen Treffen (in diesem Schuljahr donnerstags) so strukturiert und systematisch gearbeitet werden kann, dass Erfolge schnell gegeben sind. Wir selbst staunen immer wieder, was uns so nebenbei auffällt und ohne großes Aufheben neben den eigentlichen Zielen umgesetzt werden kann. Anregungen dazu kommen durchaus auch von wachsamen Kollegen, Schülern und anderen Mitgliedern der Schulfamilie. Und das alles zusätzlich zu dem systematisch festgelegten Schulentwicklungsprogramm mit den jeweiligen Aktionsplänen, das zuletzt im Juli 2015 vom Berufsschulbeirat bestätigt wurde.
Das Qualitätsmanagement an der Mathias-von-Flurl-Schule hat sich definitiv etabliert!
Weniger Arbeit? Nicht wirklich! Aber zufrieden stellendere Ergebnisse, sensitivere Mitglieder der Schulfamilie, mehr Bewegung und vor allem bessere Wahrnehmung der jeweils eigenen Arbeit und der der Anderen. Unsere Vorgehensweise in der Schulentwicklung verschafft auch dem Schüler im Qualitätsmanagement einen deutlich höheren Stellenwert. So konnten viele Anregungen, die die SMV im Schuljahr 2014/2015 bei allem Mitschülern über die Klassensprecher sammelten, festgehalten und teils bereits umgesetzt werden.
Zunächst aber spiegelten die Klassensprecher jeweils die Gesamtergebnisse der SMV-Klassensprecher-Konferenzen allen Mitschülern zurück. Abhängig von der Anzahl der Nennungen werden nun sukzessive die Anliegen der Schüler in Absprache mit den jeweils Betroffenen bearbeitet und immer wieder mit der Schülermitverantwortung reflektiert.
Um wieder einen vom QmbS-Team und den persönlichen Einschätzungen bzw. von den einzelnen Maßnahmen bzw. Zielen unabhängigen Überblick über die schulische Qualitätsarbeit und -entwicklung zu bekommen, wurde Anfang 2016 wieder eine Interne Evaluation durchgeführt. In langer, akribischer, fachlich anspruchsvoller und äußerst intensiver Vorbereitung durch die beiden Kolleginnen OStRin Susanne Sigl und OStRin Susanne Vaitl wurden für unser Schulentwicklungsprogramm mit Hauptaugenmerk auf die Individuelle Förderung passgenaue Fragebögen entwickelt, im QmbS-Team abgestimmt, über das unabhängige und individuell-flexible Programm „grafstat“ befragungsfähig und auswertbar gemacht und die Durchführung mit fast 1700 Schülern und dem gesamten Kollegium geplant.
Sehr positive Rückmeldungen bekam das gesamte QmbS-Team um OStR Hans-Peter Detterbeck auch für die absolut reibungslose und „unterrichtsschonende“ Zeit der Befragungsdurchführung, bei der jede Klasse und jede Lehrkraft durch ein QmbS-Teammitglied bei der formalen Abwicklung begleitet wurde.
Auch die Ergebnisse können sich erfreulicherweise sehen lassen. Die Auswertung, die wiederum die beiden Kolleginnen OStRin Susanne Sigl und OStRin Susanne Vaitl vornahmen, wurde den Fachbetreuern in einer gemeinsamen Konferenz als Gesamtergebnis vorgestellt und auch fachbereichsbezogen übergeben. Die Schülerbefragungsergebnisse (gesamt) wurden anschließend in der Homepage zur Ergebniseinsicht für die Schüler veröffentlicht unter www.bs2-straubing.de – Unsere Schule – QmbS – Ergebnisse Interne Evaluation.
In den Fachbereichen wurden die eigenen Auswertungsergebnisse als Voraussetzung für die Weiterarbeit analysiert. Ein Umgehen mit den Ergebnissen erfolgt durch die Fachbetreuer und ihre Kollegen des Fachbereiches mittlerweile routiniert. Selbstverständlich gilt dies auch für die Schulleitung. Wir danken dem Mathias-von-Flurl-Kollegium für die (erfreuliche) Rückmeldung und versichern, auch unsere Ziele zugunsten der Schulfamilie kontinuierlich zu verfolgen.
Die Schulentwicklungsarbeit gehört zu unserem Alltag. So war das QmbS-Team auch der einhelligen Meinung, dass wir am Tag der offenen Tür den Gästen bei Interesse die Gelegenheit geben sollten, unser Qualitätsmanagementsystem mit den bisherigen Ergebnissen und Arbeiten kennen zu lernen. Um überhaupt auf unser Angebot aufmerksam machen zu können, musste ein Eyecatcher her. Studienreferendar im Zweigschuleinsatz Stefan Kremerskothen bot seine fachliche Hilfe in Sachen Gestaltung an und setzte die Wünsche des QmbS-Teams hervorragend um – der digitale Entwurf für ein QmbS-Roll-up war geschaffen.
Pünktlich zum Tag der offenen Tür lieferte das Straubinger Unternehmen Kroul die reale Variante und wir einen freundlichen Empfang und die Dokumentation unseres QmbS-Prozesses in Form von Info-Mappen. Betreut wurde der Stand von Mitgliedern des QmbS-Teams unter der Federführung von Teamleiter OStR Hans-Peter Detterbeck.
Wir danken diesem regen, kompetenten und positiven QmbS-Team für die beeindruckend konsequente, überzeugte und überzeugende Schulentwicklungsarbeit, für die positive und hinterfragende Haltung, für die globale und Details wahrnehmende Denkweise, den selbstverständlich scheinenden Einsatz und die natürliche Identifikation mit der Mathias-von-Flurl-Schule zum Wohl der gesamten Schulfamilie.
Wir danken aber auch genauso dem Kollegium. Es ist schön zu wissen, dass die Anregungen auf fruchtbaren Boden fallen, dass Schulentwicklung ernst genommen und vom Kollegium getragen wird, dass jedem Schulqualität wichtig ist und dass jeder einzelne bereit ist, über seine wertvollen Pflichtaufgaben als Lehrer hinaus seinen Beitrag zu leisten.
Für die Schulleitung und das QmbS-Team
Silvia Obermeier-Fenzl