Sich scheinbar unrealisierbare Ziele setzen und zäh an deren Verwirklichung arbeiten, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten sowie Vertrauen zu seinen Teampartnern entwickeln, sich Regeln unterwerfen und sich in eine Gemeinschaft einordnen – all das sind Schlüsselqualifikationen, die im Berufsleben entscheidend für nachhaltigen Erfolg sind.
Die Kaufmännische Berufsschule II hat seit April diesen Jahres die personellen Voraussetzung geschaffen, um die Sozialkompetenz ihrer Schüler auf dem Weg des Sportkletterns zu entwickeln. Da die herkömmliche Sportlehrerausbildung den komplexen Bereich des Sportkletterns nicht umfasst, ist eine spezielle einwöchige Ausbildung zum Kletterwandbetreuer notwendig – eine Ausbildung, die mit der Bewältigung von Kletterwänden im Schwierigkeitsgrad 6+ nach Aussage von Dr. Froschmeier, Leiter der Landesstelle für Schulsport, die höchsten Eingangsvoraussetzungen aller Lehrerfortbildungen erfordert. Derartige Leistungen sind nicht auf die Schnelle antrainierbar, sondern kann nur jemand erbringen, der über jahrelange Klettererfahrung verfügt. Die Sportlehrerin an der Mathias-von-Flurl Schule, StRin Tina Ostermaier, hat im April zusammen mit 10 anderen Sportlehrern aus Bayern den Kurs mit Erfolg absolviert und damit die Lehrbefähigung für das Sportklettern erlangt.
Als Partner steht den Schulen der Alpenverein Straubing zur Verfügung, der mit seiner Kletterhalle in Ittling nicht nur eine modernst eingerichtete Kletterwand bis hin zum 8. Schwierigkeitsgrad sondern auch das Sicherungsmaterial kostenlos zur Verfügung stellt.
Aber warum wird Klettern in den Ausbildungskonzepten von Schulen so intensiv gefördert? Primär lassen sich mit Sportklettern schon für die Entwicklung der körperlichen und koordinativen Fähigkeiten beste Ergebnisse erzielen. Klettern ist keine Domäne „bizepsbepackter“ meist männlicher Draufgänger, sondern ein Sport, der bei richtiger Technik sämtliche Muskelpartien, besonders die des Rückens fordert. Darüber hinaus erfordert es Mut und Vertrauen zu seiner eigenen, aber besonders zur Sicherungstechnik seines Partners, um nur an einem Seil gesichert auf eine Höhe von 10 Meter empor zu steigen. Die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit und der Teamfähigkeit steht damit eigentlich im Vordergrund.