Die Arbeit am 13,2-Millionen-Euro teuren Erweiterungsbau der Mathias-von-Flurl-Schule begann offiziell mit dem Spatenstich am 23.04.2024.
Der Neubau erstreckt sich über eine Nutzfläche von 1.600 Quadratmetern und wird im Erdgeschoss eine Cafeteria, Küche, Aula, Schülerbibliothek und einen Mehrzweckraum, im ersten Stock Klassen- und EDV-Räume sowie im zweiten Stock einen Laborraum und Vorbereitungs- und Klassenzimmer beherbergen. In der Tiefgarage sind 27 Stellplätze für das Kollegium vorgesehen.
Die Feierlichkeiten mit rund 30 Gästen, darunter Vertreter aus dem Berufsschulverband, der Politik und dem Planungsbüro, fanden in der Turnhalle statt und wurden von StRin Katharina Peter und OStR Florian Muthmann musikalisch untermalt. Für das leibliche Wohl der Anwesenden sorgte die Cateringfirma Berger.
Hausherr und Schulleiter OStD Roland Kiefl betonte eingangs, welchen Meilenstein dieser Tag in der Geschichte der Bildungseinrichtung darstelle. Das historische Gebäude wurde 1909 fertiggestellt und 1910 unter Anwesenheit des späteren Königs Ludwig III. eingeweiht, seit 1986 ist es die Heimat der Mathias-von-Flurl-Schule. Der offizielle Baubeginn markiere außerdem das Ende der Raumnot, welche einst das Johannes-Turmair-Gymnasium zum Umzug bewegte. Das (Schul-)Gebäude sei ein „Denkmal der Architektur und Bildung“ in Straubing und stehe symbolisch nicht nur für die Wissensvermittlung, sondern auch für Tradition und Fortschritt. Der Erweiterungsbau sei zudem ein Bekenntnis von Stadt und Land zur beruflichen Bildung in der Region.
Dieses Bekenntnis wiederholte Oberbürgermeister Markus Pannermayr. Er stellte jedoch auch die große Last auf den kommunalen Schultern heraus, die nicht überfordert werden sollten, „denn, wenn die Kommunen in die Knie gehen“, stehe die Gesellschaft vor einem großen Problem. Das hohe Investitionsvolumen (13,2 Millionen Euro, davon rund sechs Millionen Euro Fördergelder) sei nur mit Verschuldung zu bewältigen, weshalb ein großer Dank auch dem Berufsschulverband als Sachaufwandsträger gelte. Er erinnerte außerdem an die jahrelangen Anstrengungen, mit denen der ebenfalls anwesende ehemalige Schulleiter OStD a. D. Werner Kiese auf diesen Tag hingearbeitet habe. Augenzwinkernd hielt er fest, dass mit Baubeginn „quasi das Schlimmste geschafft“ sei.
Die Stellvertretende Landrätin Barbara Unger besuchte als Gymnasialschülerin den Leistungskurs Französisch in diesem ehrwürdigen Gebäude und freute sich, zu einem solch bedeutenden Anlass wieder hier zu sein. Sie hob den Stellenwert der Beruflichen Schulen hervor, die neben den Allgemeinbildenden Schulen eine wichtige Säule des Bildungssystems darstellen. Die Mathias-von-Flurl-Schule leistet seit ca. 40 Jahren einen wichtigen Beitrag zur Ausbildung von Fachkräften für die Region, dazu seien gute äußere Rahmenbedingungen nötig, die jetzt weiter ausgebaut würden, denn „jeder Euro in die berufliche Bildung ist gut angelegtes Geld und eine sinnvolle Maßnahme.“ Sie betonte zudem, wie schön es sei, dass mit Andreas Schleich vom planenden Straubinger Büro querluft ein Straubinger Architekt eine Straubinger Schule baue.
Herrn Schleich beeindruckte der historische Bau, der „über 100 Jahre Qualität“ ausstrahle, schon als Kind. Deshalb war es ihm ein großes Anliegen, dass sich der Erweiterungsbau dem historischen Bestand unterordnet und ein symbiotisches Ganzes aus Alt und Neu entstehe.
Die Redner wünschten allesamt einen unfallfreien, schnellen und reibungslosen Bau, der das Budget einhält und nur baulich an die Substanz gehe. Schuldirektor Roland Kiefl stellte bereits zu Beginn heraus, dass „der heutige Tag den Anfang einer aufregenden Reise darstellt“ und diese auch mit Anstrengungen sowohl für die Schülerinnen und Schüler als auch das Lehrerkollegium einhergehen werde. Wie im dargebotenen Musikstück „Upside down“ von Jack Johnson besungen, wird zu irgendeinem Zeitpunkt die Frage „Is this how it’s supposed to be?“ im Raum stehen. Dann gilt es, sich an die Einladung Herrn Kiefls zu erinnern, der ein Einweihungsfest für die ganze Schulfamilie im Sommer 2026 in Aussicht stellte – wie 1910 ganz königlich mit Krone und Hermelinmantel.