„Internet – Wir sind die Ware!“ Diesen ernüchternden Untertitel trug der Workshop „Wir fördern unsere Medienkompetenz“, der am 19. November 2021 unter der Leitung von Herrn StD Martin Fritz in den beiden 10. Klassen der Kaufleute für Büromanagement stattgefunden hat.
Die Digitalisierung verändert unsere Welt – wie wir leben, lernen und kommunizieren. Kinder und Jugendliche wachsen heute in einer digitalen Gesellschaft auf. Für sie ist es selbstverständlich, über neue Medien und den direkten Zugang zum Internet Kontakte zu knüpfen, Freundschaften zu pflegen, zu spielen, sich Videos anzusehen oder einzukaufen. Umso wichtiger ist es ihnen beizubringen, sich sicher im Netz zu bewegen.
Martin Fritz leitete den Workshop unter dem Stichwort „Big Data“ ein und sensibilisierte die Schülerinnen und Schüler für die Tatsache, dass das Internet z. B. durch den Besuch von Websites, den Download sowie die Nutzung von Apps oder das Ausfüllen von Online-Formularen in Echtzeit massenweise Daten über uns sammelt, die dann miteinander verbunden und analysiert werden, um Muster zu erkennen. Häufig werden diese Muster dann genutzt, um Rückschlüsse auf das Verhalten oder die Einstellung der User zu ziehen. Sogar unsere Mausbewegungen werden analysiert, um unter anderem vermeintliche Persönlichkeitsstrukturen daraus abzuleiten oder geschickt Werbung zu platzieren. Auch bei Kindern und Jugendlichen beliebte soziale Netzwerke – wie Facebook oder Twitter – sind regelrechte „Datenkraken“. Von Sprachassistenten wie „Alexa“, „Siri“ oder „Bixby“ ganz zu schweigen…
Doch wie können wir uns schützen? Auch auf diese Frage hatte Martin Fritz viele hilfreiche Antworten! Er wies z. B. bei den Suchmaschinen auf einige Angebote im Internet hin, die den Schutz der Privatsphäre deutlich besser gewährleisten als „Google“. Als Alternativen wurden in diesem Zusammenhang unter anderem „startpage.com“ oder „duckduckgo.com“ genannt. Weiterhin sollte man gerade mit Blick auf unrechtmäßigen Datendiebstahl durch mögliche Hackerangriffe die richtige Benennung öffentlicher WLANs genau prüfen, eine Fingerabdruck-Authentifizierung an Endgeräten nur bei ausgewählten, vertrauenswürdigen Diensten einsetzen und ein sicheres Passwort wählen. Gerade bei der Auswahl ihres Passwortes handeln auch heutzutage noch viele Internetnutzer leichtfertig (Stichwort: 1234) – das erstaunte auch die Zuhörerschaft. Für „Kreativitätsmuffel“ oder Vergessliche hatte Martin Fritz wertvolle Tipps an der Hand, um sich eine Kombination aus Zahlen, Ziffern und Sonderzeichen in ausreichender Länge einzuprägen, die jeden Hacker verzweifeln lässt.
Im letzten Drittel des 90-minütigen Workshops griff der Referent auch noch Risiken auf, die z. B. durch das sorglose Posten von Bildern oder die Weiterleitung von Selfies entstehen können. Nicht selten findet man das eigene Konterfei plötzlich auf nicht jugendfreien, einschlägigen Internetseiten und -plattformen wieder. Einmal gepostet – Kontrolle weg! Ebenso gilt es beim Download von Bildern, Musik oder Videos Vorsicht walten zu lassen. Dies verletzt in aller Regel das Urheberrecht und ist strafbar.
Der Workshop traf den Zahn der Zeit! Dies zeigte sich mitunter an den zahlreichen Zwischenfragen der Auszubildenden. Viele hätten sich am Ende noch mehr Zeit für Austausch, Diskussion und Auseinandersetzung mit dem Thema gewünscht. Herr Fritz folgt aber sicher gerne weiteren Einladungen der Mathias-von-Flurl-Schule zu spannenden digitalen Fragestellungen.
Für ihr Portfolio in Sachen Medienkompetenz erhielten die Schülerinnen und Schüler im Nachgang der Veranstaltung ein Zertifikat.
Ein abschließender Wunsch an uns alle mit Blick auf den Untertitel der Veranstaltung: „Werde nicht zur Ware des Internets, sondern erkenne die wahren Werte im realen Leben!“
Eva-Maria Geist
Fachbetreuerin